St. Laurentius


Zur Zeit der romanischen Stilepoche, sicherlich aber noch vor dem Jahre 1200 als katholische Kirche gebaut, dient die St.Laurentius Kirche bereits über 800 Jahre, wahrscheinlich aber schon über ein Jahrtausend, als Gotteshaus. Das Laurentius-Patronat lässt durchaus den Schluss zu, dass der Chor bereits um das Jahr 1000 gebaut wurde, da nach der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Ungarn im Jahre 955 viele Kirchen dem heiligen Laurentius gewidmet wurden.

Die Kirche in Usenborn war mit großem und weit gestreutem Grundbesitz ausgestattet, was aus Jahrhunderte alten Zinsregistern zu entnehmen ist, die noch im Besitz der Kirchengemeinde sind. Auch in den Ortschaften Bergheim, Bleichenbach, Düdelsheim und Selters lebten einige Familien auf Kirchengut, welches zur St. Laurentius Kirche gehörte. Dieser Grundbesitz wurde in Erbpacht an Familien vergeben, die über Jahrhunderte auf und von dem Kirchengut lebten. Die Erbpacht ging 1836-40 teilweise in Privatbesitz über. Die Kirchengemeinde besitzt heute noch 15 ha Land, welches an Landwirte verpachtet ist.

Die Laurentius-Kirche wird erstmals 1407 urkundlich erwähnt und war zunächst Filiale der Kirche in Glauberg. In der Urkunde aus dem Jahre 1407 schloss der Probst Johann von Selheim in Mainz mit dem Abt Friedrich von Selbold einen Vertrag, durch welchen dem Abt die Kirchen und Kapellen zu Konradsdorf, Glauberg, Ortenberg, Selters, Bleichenbach, Rohrbach, Oberau, Düdelsheim und Usenborn gegen die Zahlung einer jährlichen Gülte von 12 Gulden an das Gredenstift zu Mainz übergeben wurden. Somit unterstand die St. Laurentius-Kirche seit 1407 dem Abt von Selbold (Prämonstratenser-Orden, Kloster in Langenselbold). Wann die Loslösung der St. Laurentius-Kirche von der Mutterkirche in Glauberg erfolgte, ist unbekannt. Selbst hatte sie sehr frühzeitig eine Filialkapelle in Hirzenhain, die Kapelle „Unserer lieben Frauen". Mit der Klostergründung in Hirzenhain im Jahre 1437 wurde das Abhängigkeitsverhältnis gelöst. Gegen eine lebenslängliche jährliche Rente von 50 Gulden verzichtete der damalige Usenborner Pfarrer Freund zu Gunsten des Klosters auf die Einnahmen aus der Filialkapelle.

Die durch den Thesenanschlag 1517 von Martin Luther (1483-1546) ausgelöste Reformation brachte mit dem Herrschaftswechsel im Jahr 1535 auch Veränderungen in Glaubenssachen für die Bevölkerung unseres Dorfes. Das Haus Stolberg übernahm die Herrschaft von Eppstein-Königstein und führte um das Jahr 1540 in Usenborn die Lutherische Lehre ein, was für die Bevölkerung den Wechsel von der katholischen zur evangelischen Konfession bedeutete, denn die Landesherrschaft bestimmte über den Glauben der Untertanen.

Die Ausstattung des Chores erinnert an die vorreformatorische Zeit, insbesondere die Malereien an den Chorwänden und am Deckengewölbe, das Sakramentshäuschen, in welchem das Brot bzw. die Hostien und der Wein für das Abendmahl aufbewahrt wurden, und die Piscina. Das Chorgestühl stammt aus der nachreformatorischen Zeit.

Im Zusammenhang mit einer Kirchenrestaurierung in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die alten Malereien im Chor freigelegt, welche vermutlich bei einer Renovation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts überputzt bzw. übermalt wurden. Unsachgemäßes Vorgehen bei der Freilegung der Wandmalereien führte weitgehend zu deren Zerstörung, sodass nur noch Reste zu sehen sind. Die Wandmalereien auf den Chorwänden werden in das 14. Jahrhundert, die Deckenmalereien und das Bildnis des heiligen Laurentius auf dem Schlussstein des Rippengewölbes in das 15. Jahrhundert datiert.

Der Chor und die Kirche wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrmals verändert. Bereits in frühgotischer Zeit um das Jahr 1300 wurden in den rechteckigen romanischen Bau gotische Fenster mit Spitzbögen eingezogen und dem Chor wurde ein Kreuzrippengewölbe als Decke gegeben. Es kann davon ausgegangen werden, dass im Zusammenhang mit diesen Baumaßnahmen auch ein neues Kirchenschiff gebaut wurde, welches etwa bis zum heutigen Südportal reichte. Dieses Kirchenschiff war um 1700 für das gewachsene Dorf zu klein geworden, weshalb es in der Zeit von 1706 bis 1708 vergrößert und durch das jetzt vorhandene ersetzt wurde. Die Jahreszahlen 1706 auf der Außenseite des Türsturzes des Südportals und 1.7.0.8 über dem Chorbogen erinnern an diese Baumaßnahme. Dass das Kircheninnere auch im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts verändert wurde, beweist die Jahreszahl 1608 auf der Kanzel. Dieser Umbau ist sicherlich im Zusammenhang mit den geistigen Veränderungen zu sehen, welche die Reformation bewirkt hat.

Der Dreißigjährige Krieg und das damit verbundene Elend und die Armut haben auch die Laurentius-Kirche verfallen lassen, sodass 1659/60 größere Renovationsmaßnahmen nötig waren. An diese Renovationsarbeiten erinnern die Texte oberhalb der Apostelfiguren auf der nördlichen und südlichen Chorwand. Leider ist der Text auf der nördlichen Chorwand nicht mehr vollständig erhalten. Zu lesen ist noch: „HENRICH ... / ... AM BERGHEIM / ... BAWMEISTER / IM JAHR 1660 / ... GE MEIN UND AN / DIESE KIRCHE RENOVIERT". Dieser Text erinnert an Graf He(i)nrich Ernst zu Stolberg und den damaligen Kirchenbaumeister Adam Bergheimer, welche wohl maßgeblich für die Kirchenrenovation verantwortlich waren. Auf der südlichen Chorwand steht „ WIE LIEBLICH SIND DEINE WOHNUNGEN / HERR ZEBAOTH. MEINE SEELE VERLANGET / UND SEHNT SICH NACH DEN VORHÖFEN DES HERRN / MEIN LEIB UND SEELE FREWET SICH IN DEM LEBENDIGEN GOTT / PSALM 84"

Eine Renovation des Kirchenraumes ist auch für das Jahr 1743 belegt. Die Erneuerung des Kircheninnern im Jahre 1851 war durch die Aufstellung einer neuen Orgel veranlasst. Dabei wurde die Kirche ausgeweißt und die in ihr befindlichen Malereien aufgefrischt. Dies wurde jedoch nicht von einem Sachverständigen, sondern von einem Weißbinder ausgeführt, weshalb insbesondere das schöne Deckengemälde im Chor mit den Darstellungen der Attribute der vier Evangelisten an der Eigentümlichkeit seines ursprünglichen Charakters eingebüßt habe, - so zumindest die Ausführungen des damaligen Gelnhaarer Pfarrers Erdmann.

Bereits im Jahr 1893 musste das Kircheninnere wiederum wegen des Einbaus einer neuen Orgel verändert und renoviert werden. Diese Orgel begleitet heute noch den Gesang der Gottesdienstbesucher. Die nächsten Renovationen der Kirche erfolgten in den 30er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Von den stark beschädigten Wandmalereien im Chor der St. Laurentius-Kirche fällt zunächst der aus dem 14. Jahrhundert stammende Figurenfries an den drei Chorwänden mit den 12 Aposteln auf, die in übersteigerter, fast zerbrechlicher Schlankheit dargestellt sind, umgeben von Arkaden (auf Säulen oder Pfeilern ruhende Bogenreihe) und Fensterrahmungen. Apostel bedeutet griechisch „senden" bzw. „Sendbote". Apostel sind zunächst die Jünger Jesu, die ausgesandt wurden, um den Glauben zu verbreiten und das Wort Gottes zu verkünden.

Einzelne Aposteldarstellungen sind noch gut erhalten, sodass anhand ihrer Attribute eine eindeutige Identifizierung möglich ist. In der Nordostecke links neben dem Gewölbepfeiler erkennt man trotz stärkerer Beschädigung des Bildes den Apostel Petrus, der den „Schlüssel zum Himmel" in der Hand hält. Am besten erhalten ist die Darstellung des Apostel Paulus in der Mitte der Ostwand, rechts neben dem Fenster. Paulus hält das Schwert in seiner rechten Hand, welches an seinen Tod (höchstwahrscheinlich unter Kaiser Nero im Jahre 67) durch Enthaupten erinnert. Eindeutig identifizierbar ist auch Bartholomäus, der in der rechten Hand das Messer hält. Bartholomäus wurde auf Befehl des Königs Astyagas in der armenischen Stadt Albanopolis wegen seines Glaubens grausam zu Tode gefoltert: Astyagas ließ ihm lebendig die Haut abziehen. Die Abbildung des Bartholomäus befindet sich an der Südseite links neben dem Fenster. Der Apostel Johannes ist wahrscheinlich in der Abbildung unmittelbar neben der Kanzel zu erkennen. Johannes hält den Federkiel in der Hand. Es scheint, als würde er zudem eine teilweise ausgerollte Papierrolle (Offenbarung) festhalten. Allerdings könnte auch in der rechten Figur an der Chorrückwand Johannes zu erkennen sein, denn die dargestellte Person hält auch hier einen Federkiel in der Hand. Johannes wird immer als junger Mann dargestellt. In beiden Darstellungen kommt die Jugend zum Ausdruck.

Wegen der Darstellung des Apostels Paulus inmitten der anderen Aposteln und Jünger Jesu fehlt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Abbildung des ehemaligen Jüngers Judas Ischarioth, der Jesus verraten hatte. Zumindest ist dies für die spätmittelalterliche Kunst als regelmäßig anzusehen.

An der Nordwand des Chores sind über den Aposteldarstellungen Reste eines Bildes zu erkennen, welches vermutlich die Auferstehung Christi darstellte.

Am unteren Rand der Apostel-Darstellungen sind mehrere sogenannte romanische Triumphkreuze zu erkennen. Diese befinden sich auf der ältesten Putzschicht und sind die Reste der ältesten Malerei, die von jüngeren Darstellungen überlagert wird. Solche Kreuze finden sich auch in anderen alten Kirchen in unserer Umgebung, z.B. in Hitzkirchen, aber auch auf vielen Kreuzsteinen und auf neueren Grabsteinen.

Bei der Einziehung des gotischen Kreuzrippengewölbes wurde ein runder Schlusstein gesetzt mit der Darstellung des heiligen Laurentius, des Patrons der Kirche. Laurentius trägt in der rechten Hand den Rost, der an seinen grausamen Tod erinnert, in der linken Hand hält er das Evangelienbuch. Besonders bemerkenswert ist, dass Laurentius mit dunkler Hautfarbe dargestellt ist.

Laurentius heißt im Lateinischen „Mann aus Laurentium"; dies ist ein Ort südlich von Rom. Sollte Laurentius tatsächlich aus Laurentium in Italien stammen, erscheint seine dunkle Hautfarbe als ungewöhnlich. Die Leidensgeschichte des Laurentius, Erzdiakon unter dem römischen Papst Sixtus II. , wurde erst in späterer Zeit aufgeschrieben und ist deshalb zum größten Teil legendär. Es existiert nur ein Dokument, welches berichtet, dass gemeinsam mit dem Papst Sixtus II. noch vier Diakone am 6. August 258 starben. Es wird angenommen, dass Laurentius einer dieser Diakone war. Im Zuge der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Valerian soll Papst Sixtus II. vor seiner Hinrichtung im Jahr 258 seinem Archidiakon und Schatzmeister Laurentius befohlen haben, das gesamte Kirchengut an die Armen und Notleidenden der Stadt zu verteilen, damit es nicht in die Hände des Kaisers falle. Laurentius folgte dem Befehl des Papstes und gab innerhalb drei Tagen sämtliche Kirchenschätze an die Armen, Kranke und Blinde der Stadt Rom. Diese führte er dann vor den Kaiser und sagte ihm, dass diese armen, kranken und blinden Menschen der wahre Schatz der Kirche seien. Dafür wurde er zum Tode verurteilt, gegeißelt und auf einem Rost lebendig gebraten. Als sein Attribut hält der als Diakon abgebildete Laurentius den Rost in der Hand. Weitere Kennzeichen sind das Evangelienbuch, Palme, Brot und Geldbeutel. Als Fest des heiligen Laurentius gilt der 10. August. Deshalb wird in Usenborn Anfang August Kirmes (Kirchweihe) gefeiert.

Auf den Kappen des im 15. Jahrhundert eingezogenen Kreuzrippengewölbes befinden sich Darstellungen der vier Evangelistensymbole in Verbindung mit roten und gelben Sternchen. Die Attribute der vier Evangelisten erinnern symbolisch an Momente aus dem Leben Christi. Matthäus ist als Engel bzw. Mensch (Jesus wurde durch seine Geburt Mensch), Markus als Löwe (Jesus erhob sich aus dem Grab wie ein Löwe), Lukas als Stier (Jesus starb wie ein Opferstier) und Johannes als Adler (Jesus stieg bei der Himmelfahrt in den Himmel auf wie ein Adler) dargestellt.

Auf der linken Seite ist in die Ostwand ein Sakramentshäuschen eingelassen, verziert mit Sandsteintürmchen und verschlossen mit einem Gitter. Hierin wurde der Leib des Herrn als Brot oder Hostien aufbewahrt.

In die spitzbogige Picina, die in die rechte Seite der Ostwand eingelassen ist, wurde das übriggebliebene Tauf- und Weihwasser gegossen. Dieses durfte nur auf geweihten Boden geschüttet werden. Deshalb hat die Piscina einen Abfluss in Form eines breiten Schlitzes, der jetzt verschlossen ist, früher jedoch nach außen führte, sodass das Tauf- und Weihwasser in dem geweihten Boden des Kirchhofs versickern konnte.

Das Chorgestühl und die beiden an den Seitenwänden zum Kirchenschiff hin angebrachten hölzernen Fürsten- und Pfarrerstühle stammen aus der Zeit nach der Reformation. Bei Gottesdienstbesuchen nahmen einst die Mitglieder der Fürstenfamilie des Hauses Stolberg-Wernigerode in dem Gestühl auf der Nordseite Platz. Am Chorstuhl des Pfarrers befindet sich der Treppenaufgang zur Kanzel. Das hintere und nicht geschlossene Chorgestühl war als Sitzplatz den Kirchenvorstehern vorbehalten. Namens-Schnitzereien belegen, dass im vergangenen Jahrhundert hier sicherlich auch Konfirmanden gesessen haben.

An und über dem Chorbogen befinden sich Ornamentmalereien, die ursprünglich nach dem Bau des Kirchenschiffes im Jahr 1708 angebracht wurden. Bei Renovationen in diesem Jahrhundert, vor allem aber bei der letzten Renovation 1989, wurden diese jedoch nicht sorgfältig erneuert; ein Teil der Ornamentmalereien wurde sogar überweißt. Besonders bedauerlich ist, dass der verantwortliche Malermeister, welcher die Renovation 1989 ausführte, die Jahreszahl 1708 (1.7.0.8) zunächst überweißte, dann allerdings mit einem andersartigen Schriftzug und der falschen Jahreszahl 1706 überschrieb.

Seit der Übernahme der Landesherrschaft des Hauses Stolberg vom Hause Eppstein-Königstein im Jahre 1535 hat der jeweilige Graf bzw. Fürst das Patronat über die St. Laurentius-Kirche inne. Dies ist auch heute noch der Fall. Ob auch bereits die Eppstein-Königsteiner Grafen dieses Patronat inne hatten, ist nicht bekannt.

Das im Jahr 1706 erbaute Kirchenschiff ersetzte das ältere, welches für das gewachsene Dorf zu klein geworden war. Das Mittelfeld der glatten, getünchten Decke des Langhauses wird von einem Stuckbild geschmückt, welches einen Pelikan mit den von Schlangen umschlungenen Jungen darstellt, darüber eine Krone und die Buchstaben J. G. B.. Die Deutung der Buchstaben ist ungeklärt. (Karl Heusohn vermutete in ihnen einen Hinweis auf den Namen des von 1698-1708 zu Usenborn amtierenden Geistlichen Johann Göring aus Marburg, welcher vorher Schulmeister zu Münster bei Butzbach war: J(ohannes) G(öringius) B(utzbachensis).) Der Pelikan füttert und tränkt seine Jungen aus dem Fisch- und Wasservorrat in seinem Kehlsack. Davon kommt das Märchen, dass er seine Jungen mit seinem Blute nähre, weshalb er häufig als das Sinnbild der sich aufopfernden Mutterliebe dargestellt wird. Unter den Jungen sind in unserem Bilde offenbar die Menschen zu verstehen, welche von Schlangen, also von der Sünde bedroht werden, beschirmt von der sich aufopfernden Mutterliebe Gottes.

Die Erneuerung des Kircheninnern im Jahre 1851 war durch die Aufstellung einer neuen Orgel veranlasst. Bereits im Jahr 1893 musste das Kircheninnere wiederum wegen des Einbaus einer neuen Orgel verändert und renoviert werden. Diese Orgel begleitet heute noch den Gesang der Gottesdienstbesucher.

An der Südseite des Kirchenschiffes ist in der Nähe der Kanzel eine Plastik befestigt: „die Schauende", von dem Bildhauer Kuhmichel. Die Figur steht auf einem Kasten, in welchem sich ein Buch mit den Namen der in beiden Weltkriegen Gefallenen und Vermissten aus Usenborn befand. Das Buch ist nicht mehr vorhanden, sein Verbleib ist ungeklärt.

Dass das Kircheninnere auch im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts verändert wurde, beweist die Jahreszahl 1608 auf der Kanzel. Dieser Umbau ist sicherlich auch im Zusammenhang mit den geistigen Veränderungen zu sehen, welche die Reformation bewirkt hat. Die Kanzel wurde vermutlich nach dem Neubau des Kirchenschiffes 1706 wieder an ihrem ehemaligen Standort aufgestellt.

Den Eingang zum Kirchhof kennzeichnet ein überdachtes Portal aus dem 17. Jahrhundert. In ihm haben zwei ältere Grabsteine Aufstellung gefunden. Weitere alte Grabsteine stehen auf dem Kirchhof. Der Kirchhof ist von einer dicken Basaltmauer aus Bruchstein umzogen, welche im südöstlichen Bereich wegen Einsturzgefahr durch eine Betonmauer ersetzt wurde. Im Bereich des Pfarrhauses ist die Kirchhofsmauer erheblich beschädigt und teilweise eingestürzt, weil die Wurzeln der auf ihr wachsenden Hecken das Mauerwerk gesprengt haben. Um die Mauer vor weiterem Zerfall zu schützen, müsste sie dringend saniert werden.
Der Kirchhof diente in den vergangenen Jahrhunderten als Friedhof, aber auch als Schutz für die Dorfbevölkerung in kriegerischen Zeiten.

Unter einer großen Linde, welche rechts unmittelbar vor dem Portal stand, wurde in vergangenen Jahrhunderten Gericht gehalten. Alte Bilder und Postkarten zeigen die Gerichtslinde, welche 1954 gefällt wurde und dem „Lindenrain" seinen Namen gab. Usenborn gehörte zwar zum Landgericht vor Ortenberg, dem auch die Aburteilung schwerer Vergehen oblag, kleinere Sachen wie Feldrugen, Beleidigungen, aber auch Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit (Verkäufe, Gutsübergaben, Schenkungen etc.) wurden vor dem Gericht in Usenborn verhandelt. Von 1601 ab waren die stolbergischen Orte Usenborn und Glauberg zu einem Gericht verbunden, welches abwechselnd in beiden Orten tagte.

Publiziert am: Dienstag, 10. Februar 2009 (20074 mal gelesen)
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